Klassische und moderne RhetorikKlassische und moderne Rhetorik

Mit einem systematischen Abriss der platonischen, aristotelischen und ciceronianischen Rhetorik

Paul Natterer
Norderstedt: Books on Demand. In Vorbereitung.
ca. 240 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Edition novum studium generale 8
Ausgabe: kartoniert
Format: 22 x 15,5 cm

Artikelbeschreibung

Der Verfasser des Bandes hat seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Führungspositionen öffentliche Debatten im weltanschaulichen und gesellschaftspolitischen Bereich mitgestaltet, in welchen die sachliche wie emotionale Intelligenz und Realitätsdichte der klassischen Rhetorik immer wieder ins Relief trat. Sie erlebt gegenwärtig – nach 200 Jahren Dornröschenschlafs – eine beeindruckende Wiederauferstehung, und zwar sowohl in den Wissenschaften wie in der Lebenswelt, in Geschäftsleben und Politik.

Das Buch stellt die klassischen Theoretiker der Rhetorik vor. Schwerpunkte sind Platons Dialoge Gorgias und Phaidros sowie die aristotelische Rhetorik, welche die Ausführung der drei Forderungen Platons im Phaidros an echte Rhetorik ist: (I) Einbeziehung und Zugrundelegung der Dialektik qua wissenschaftlicher Methode und Beweistechnik auf der theoretischen und ethischen Sachebene = Buch I der aristotelischen Rhetorik; (II) Einbeziehung und Zugrundelegung der Psychologie qua wissenschaftlicher Methode der Menschenkenntnis und Kommunikation auf der Kontakt- und Emotionsebene = Buch II der aristotelischen Rhetorik; (III) Einbeziehung und Zugrundelegung der rhetorischen Technologie qua wissenschaftlicher Methode der Form der Rede als gestaltetes (Stil) und gegliedertes (Aufbau) organisches Ganzes = Buch III der aristotelischen Rhetorik.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der wohl fähigste und erfolgreichste Sprecher der Römischen Zivilisation, Marcus Tullius Cicero (106–43 v.C.). Er hat sich auch theoretisch ausführlich mit der Rhetorik befasst und – unter anderem – 55 v.C. das mit gültigste und gehaltvollste Handbuch der Rhetorik verfasst, den Dialog de oratore.

In der Spätantike, beginnend ab der Zeitenwende und endgültig seit Quintilian (35–96 n.C.) wurde die Rhetorik zur Dachdisziplin und zum Inbegriff höherer Bildung, philosophischer Orientierung und sowohl wissenschaftlicher wie praktischer, politischer Befähigung. Dies blieb im Grundsätzlichen so bis zum Ende des 18. Jh.: Die Rhetorik war die Königsdisziplin des Triviums der sprachlichen Bildung (Grammatik – Dialektik – Rhetorik) des in der Antike entstandenen Kanons der Sieben freien Künste.

Seit Mitte/Ende des 20. Jh. wurde und wird die Rhetorik (Perelman, Toulmin, Österreich) in ihrem ursprünglichen Anspruch neu zur Geltung gebracht. Inzwischen hat sie auch die Anerkennung der logischen und wissenschaftstheoretischen Grundlagenforschung gefunden (Hintikka, Kuhn, Feyerabend, H. W. Johnstone). Zugleich ist auch die angewandte Rhetorik in einem enormen Aufschwung begriffen, und zu einem Hochwertbegriff geworden. In zahllosen Fortbildungen und Seminaren eignen sich Wirtschaftsführer, Politiker, Psychologen und Dozenten Theorie und Praxis der Rede und des Gesprächs an. Die besten und erfolgreichsten Seminare und Referenten machen sich die Vorarbeit der klassischen Rhetoriktradition zu Nutze. Diese Regeln sind nichts anderes als die zentralen Einsichten bei Platon, Aristoteles und Cicero.

Den Anspruch der klassischen Rhetorik, die Dachdisziplin und der Inbegriff höherer Bildung zu sein, greift die Idee des Studium generale auf. In dieser Perspektive bietet ein Anhang zum vorliegenden Band einen alternativen Ansatz für die Umsetzung des Studium generale an Universitäten und anwendungsorientierten Hochschulen, aber auch in Form von Fortbildungs-Seminaren. Der Ansatz greift auf ein 2004/05 entwickeltes Seminartraining „Bildungsmanagement“ (novum studium generale,  Frankfurt am Main) zurück.

E-Portale: Rhetorik - Studium generale

Zu Edition novum studium generale 8 finden Sie im Netz ein begleitendes E-Portal Rhetorik mit umfassenden Informationen, thematischen Abhandlungen, Literaturberichten sowie Verknüpfungen zu weiterführenden Seiten. Der Anhang zum Studium generale bzw. der dort behandelte Stoff liegt ebenfalls als E-Version vor.