Religionsphilosophischer Kommentar zur TorahReligionsphilosophischer Kommentar zur Tora

Paul Natterer
Books on Demand GmbH. In Vorbereitung.
ca. 400 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Edition novum studium generale — Sonderdruck 12
Ausgabe: kartoniert
Format: 15,5 x 22 cm

Artikelbeschreibung

Die Tora oder das Gesetz des Mose ist das Fundament des prophetischen Theismus. Es umfasst die fünf Bücher Genesis — Exodus — Levitikus — Numeri — Deuteronomium.

Der Kommentar formuliert die — im Fortgang der Untersuchungen im Einzelnen zu begründende und fachübergreifend zu erörternde — These: Der Tanakh auf der Basis der Tora ist das global früheste zusammenhängende Geschichtswerk zur Frühgeschichte und zu den ersten Hochkulturen mit dem rationalsten Ansatz, dem größten Textumfang sowie dem längsten Berichtszeitraum und mit dem Fokus auf dem prophetischen Theismus als effektivem Schrittmacher von vernunftbasierter Aufklärung und Ethik sowie der längsten und umfassendsten Religions-, Kult- und Sozialkritik der Geschichte im Umfeld der jeweils modernsten urbanen Zivilisationen (Sumer, Ägypten, Phönikien, Babylonien, Persien, Hellenistische Globalisierung).

Nichtreligiöse Menschen könnten hier den Eindruck gewinnen, dass diese theologischen Themen für das reale Leben und die menschliche Gesellschaft keine Bedeutung besitzen und dazu Spitzfindigkeiten sind. Dem ist nicht so. Wieso? — Nun, es ist bekannt, dass Abraham als spiritueller Vater des prophetischen Theismus gilt. Dessen kanonische Gründerschrift wiederum ist die Tora des Moses. Das erste Buch der Tora spricht nun Abrahams Person und Weg eine einzigartige und globale Wirkungsgeschichte zu: „Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen“ (Genesis 12, 3). Oder: „Ich will dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.“ (Genesis 22, 17; vgl. Genesis 13, 16, 15, 5)

Es ist unbestreitbar, dass diese Vorhersage Wirklichkeit geworden ist: Die Tora ist in der einen oder anderen Form Basis der globalen Leitkultur(en) der Gegenwart. 75 % der aktuellen Weltbevölkerung von 6,7 Mrd. Menschen (2008) anerkennen die Tora in religiöser oder säkularisierter Form als Grundlage ihres Denkens und Lebens. In unmittelbarer, religiöser Form gilt dies für 2,1 Mrd. Gläubige des christlichen Israel sowie 1,3 Mrd. Muslime, welche Abraham und die Tora ebenfalls als entfernte Glaubensgrundlage betrachten, und natürlich für 14 Mio Anhänger des nichtchristlichen Israel.

Gegenstand der Kontroverse ist nur die Frage nach der Ursache. Die spirituelle oder theologische Erklärung ist, dass die Erfüllung sich tatsächlich göttlicher Führung und Segensverheißung verdankt und so deren transzendenten Ursprung bestätigt. Die psychologische und soziobiologische Erklärung ist, dass der prophetische Theismus Abrahams überdurchschnittlich leistungsfähige Überlebensstrategien und überlegene kulturelle Gene (Meme) verkörpert, die in der kulturellen Evolution die anderen Mitbewerber deklassierten und deklassieren. Selbstverständlich kann auch die spirituelle Erklärung so verstanden werden, dass der Segenszuspruch die ultimative, letztendliche Ursache ist, welche jedoch die soziobiologischen Faktoren nicht ausschließt, sondern als nächste oder Mittelursachen einschließt. Letztere Deutung ist jene des prophetischen Theismus selbst, wie etwa das 5. Buch der Tora (Deuteronomium) zeigt.